Alternative Antriebe boomen: Ob für den geschäftlichen Fuhrpark oder in der heimischen Garage, das Interesse an Fahrzeugen mit reinem Batterieaggregat oder hybrider Motorisierung steigt rapide an. Zeit also, herauszufinden, wo die Unterschiede wirklich liegen.
Insgesamt entschied sich vergangenes Jahr ein Viertel aller Käufer für einen Pkw, der komplett oder teilweise elektrisch angetrieben wird. Laut Zulassungsstatistik lässt sich trotzdem noch kein eindeutiger Trend für den einen oder anderen Antrieb festmachen. Und dafür gibt es diverse Gründe: Neben der Elektro-Kaufprämie haben Kunden bei einem ständig wachsenden Angebot an Modellen und Motorisierungen die Qual der Auto-Wahl. Dabei gibt es im Wesentlichen vier Unterschiede zwischen Elektro- und Hybrid-Technologie.
Antrieb ist nicht gleich Antrieb
Vielleicht liegt es auf der Hand, aber das wohl größte Differenzierungsmerkmal zwischen E-Auto und Hybrid ist der Antrieb. Unter der Motorhaube von elektrisch betriebenen Fahrzeugen versteckt sich eine moderne Hochleistungsbatterie. Sie kann über das Stromnetz via Wallbox, Haushaltssteckdose oder öffentlicher Ladesäule aufgetankt werden und wandelt die so gewonnene Energie in Bewegung um. Im Gegensatz dazu vereinen Hybride Elektro- und Verbrennungsmotor. Je nach Herausforderung ist entweder der eine oder der andere im Einsatz. Während beim Mild-Hybrid der E-Motor nur unterstützend eingreift und nicht für höhere Leistungen ausgelegt ist, kann ein Voll-Hybrid bei geringen Geschwindigkeiten auch etwa zwei bis fünf Kilometer rein elektrisch zurücklegen. Zudem benötigt keines der beiden Modelle eine Ladestation. Ihre Akkus füllen sich durch den Verbrennungsmotor und die umgewandelte Energie beim Bremsen auf. Anders sieht es bei Plug-in-Hybriden (PHEV) aus. Sie verfügen insgesamt über einen größeren Kraftspeicher. Neigt sich ihr Stromvorrat dem Ende entgegen, können sie an Steckdose oder Ladesäule Energie tanken oder direkt zum Verbrennungsmotor wechseln.
Weiterkommen möglich!
Auch die Akkutechnologie hat zahlreiche Fortschritte gemacht – insbesondere im Hinblick auf die Reichweiten. Rein elektrisch liegen diese heute in der Regel zwischen 120 und 500 Kilometer, das hängt unter anderem von Fahrstil, Außentemperatur und Motor ab. Plug-in-Hybride legen im Gegensatz dazu nur kurze Distanzen im Electric-Vehicle-Modus zurück und springen nach circa 50 Kilometern auf den Verbrennungsmotor um, wodurch sich die insgesamte Reichweite auf bis zu 600 Kilometer erhöht. Bei Stromern sind PS-Zahlen von 400, 600 und manchmal über 1.000 keine Seltenheit. Anders als landläufig angenommen, gehen die nicht auf Kosten der Reichweite. Denn die alte Gleichung „viel Power gleich viel Durst“ geht in Sachen E-Mobilität nicht auf. Sicher benötigt ein elektrischer Pkw mit 400 PS tendenziell mehr Strom als einer mit 100 PS, unterm Strich ist Elektro aber effizienter – und das mit einem Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent.
Weil es sich unterm Strich bezahlt macht
Generell kosten reine E-Autos mehr als etwa Plug-in-Hybride. Das liegt an der größeren Batterie, die in Stromern verbaut ist. Allerdings machen sie das auf lange Sicht gesehen häufig mit ihren geringeren Energie- und Wartungskosten wett. Und auch in Sachen Förderung punkten die Stromer. Bis Ende 2022 übernimmt der Staat dank Umweltbonus und Innovationsprämie bis zu 6.000 Euro und bis zu 3.000 Euro der Hersteller. Bei Hybriden fällt der Betrag deutlich geringer aus. Da sie künftig auch weiterhin auf fossile Kraftstoffe angewiesen sind, werden Kauf oder Leasing nur mit bis zu 6.750 Euro unterstützt – vorausgesetzt sie emittieren höchstens 50 Gramm CO2 pro Kilometer oder haben eine rein elektrische Mindestreichweite von 60 Kilometern.