Statistisch gesehen hat jeder Autofahrer alle acht bis zehn Jahre eine Reifenpanne. In den meisten Fällen entdeckt man das Malheur, wenn man nach einiger Zeit zum Auto zurückkehrt, aber auch während der Fahrt kann der Reifen unvermittelt platzen und damit schwere Unfälle verursachen. Doch keine Angst, beachten Autobesitzer ein paar Regeln, minimiert sich das Risiko.
Die richtige Vorsorge
Um Pannen vorzubeugen, sollte man regelmäßig den Reifenluftdruck (auch des Reserverads) überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Die Pneu-Angaben für eine normale und schwere Beladung stehen im Bordbuch oder im Tankdeckel. Auch die Profiltiefe ist wichtig: Bei unterschiedlicher Profiltiefe sollten die Reifen mit dem besseren Profil auf der Hinterachse aufgezogen werden, da die Hinterachse das gesamte Fahrzeug stabilisiert. Reifen möglichst nicht bis auf die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm abfahren. Je nach Breite der Sommerreifen spätestens bei 2 bis 2,5 mm, Winterreifen bereits bei 4 mm Restprofiltiefe erneuern. Ein weiterer ausschlaggebender Punkt ist natürlich das Reifenalter. Auch bei wenig oder seltener Nutzung altern Reifen, zum Beispiel aufgrund der Sonneneinstrahlung. Spröde oder rissige Reifen können platzen – und dies nicht nur bei hoher Geschwindigkeit, sondern auch in Kurven oder bei abrupten Bremsvorgängen. Das Reifenalter lässt sich an der drei- oder vierstelligen Zahl am Ende der DOT-Nummer ablesen. So gibt eine 0819 zu erkennen, dass der Reifen in der Kalenderwoche 8 im Jahr 2019 hergestellt wurde. Sind die Reifen älter als acht bis zehn Jahre, sollte man sie austauschen. Darüber hinaus gilt nach wie vor, dass neue Pneus nicht bei hohem Tempo „eingefahren“ werden sollten. Da ganz neue Reifen eine Schutzschicht aus Wachs und Alterungsschutzmitteln besitzen, sollten sie die ersten 200 km vorsichtig eingefahren werden. Außerdem sollten Kfz-Halter den Reifendruck öfter überprüfen.
Im Notfall
Bei einer Panne im Straßenverkehr gilt es nach dem ersten Schockmoment zunächst, das Auto per Gegenlenken in der Spur zu halten und möglichst rechts anzuhalten. Anschließend muss das Fahrzeug unbedingt abgesichert werden. Kann man nicht stehenbleiben, sollten Fahrer in Schrittgeschwindigkeit bis zum nächsten sicheren Bereich wie beispielsweise Parkplatz oder Nothaltebucht fahren. Sie sollten immer das passende Not-Kit mitführen oder alternativ einen Wagenheber, einen Drehmomentschlüssel, ein gutes Radkreuz sowie ein Reserverad mit ausreichend Luftdruck. Bei einfachen Stichverletzungen helfen Reparatursprays, um wenigstens bis zur nächsten Tankstelle zu kommen. Wenn ein Reserverad an Bord ist, so kann man das Rad selbst austauschen, nachdem die Handbremse angezogen und ein Gang eingelegt wurde. Falls die Räder mit Schlössern gesichert sind, muss natürlich der passende Schlüssel vorhanden sein. Die Bolzen am besten kreuzweise lösen und vor dem Anziehen der Schrauben den Drehmomentschlüssel auf das vom Auto-Hersteller vorgeschriebene Anzugsdrehmoment einstellen. Doch Achtung: So praktisch ein Reserverad im Notfall ist, es sollte so bald wie möglich gegen ein „normales“ Rad getauscht werden.