Wildunfälle – Prävention und Verhaltensregeln

Wildunfälle sind leider keine Seltenheit, die häufigsten passieren in den Monaten April und Mai. Besonders in der Abenddämmerung und den Morgenstunden findet ein reger Wildwechsel statt. Doch was können Sie dagegen unternehmen und wie sollten Sie sich als Betroffener verhalten.

Statistiken
Statistisch gesehen geschahen die häufigsten Wildunfälle im Jahr 2022/2023 in Bayern (58.630), Nordrhein-Westfalen (33.070), Niedersachsen (28.210) und Baden-Württemberg (25.690). Jährlich gibt es ungefähr 250.000 Unfälle mit Reh, Hirsch und Wildschwein. Die Grauziffer ist dabei schätzungsweise fünfmal höher. Neben den Tieren tragen leider rund 3.000 Verkehrsteilnehmer bei Wildunfällen einen Schaden davon. Hierbei entstehen zudem Sachschäden in Höhe von ca. 750 Millionen Euro.

Risikoverringerung vor Wildunfällen
Vorausschauendes Fahren und erhöhtes Gefahrenbewusstsein helfen Wildunfälle zu vermeiden. Die Tiere überqueren besonders häufig in Waldabschnitten und an Feldrändern die Straßen, deshalb sollten Sie vor allem die Gefahrenschilder an den Seitenstreifen beachten. Oftmals werden kürzlich geschehene Wildunfälle mit einem auffälligen roten Dreibein gekennzeichnet. Sichtungen auf Autobahnen und Schnellstraßen kommen selten vor und sollten trotzdem nicht weniger Aufmerksamkeit erhalten. Wildtiere können die Geschwindigkeitvon Fahrzeugen nicht einschätzen und stoppen nicht am Fahrbahnrand, bis Sie vorbeigefahren sind. Auch, wenn das Tier Sie sieht, kann es trotzdem unmittelbar vor Ihrem Auto auf die Straße springen. Wenn Sie also ein Tier am Straßenrandentdecken, müssen Sie, wenn möglich, deutlich die Geschwindigkeit verringern oder sogar ganz anhalten. Das Wildtier bleibt wahrscheinlicher stehen, wenn Sie das Fernlicht einschalten. Schalten Sie das Fernlicht aus, um das Tier nicht zu blenden. Warnen Sie es mit der Hupe, um es zu verscheuchen. In den meisten Fällen funktioniert das laute Ertönen um mehrere Wildtiere gleichzeitig zu entfernen, denn diese Tiere kommen selten allein.

Verhaltensregeln
Ist es zu einem Wildunfall gekommen, schalten Sie die Warnblinkanlage ein, ziehen Sie eine Warnweste an und sichern Sie die Unfallstelle ab. Rufen Sie entweder den örtlichen Jäger oder die Polizei, um den Unfallort sicherzustellen oder zu bereinigen. Im Fall, dass das Tier beim Unfall zu Tode kommt können Sie es ausschließlich mit Handschuhen und ohne Selbstgefährdung aus der Gefahrenzone ziehen. Sollte das Tier verletzt sein, warten Sie auf den Jäger bzw. die Polizei, denn es könnte sich wehren und Ihnen Verletzungen zufügen. Wichtig, das angefahrene Wild darf nicht komplett vom Unfallort entfernt werden, sonst droht eine Anzeige wegen Wilderei. Ihrer Versicherung sollten Sie den Vorfall innerhalb einer Frist von fünf Tagen melden. Hierfür ist die Wildunfallbescheinigung wichtig, die Sie vom Jäger oder der Polizei erhalten.

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